Sonstige Verfahren

Hier finden Sie eine Übersicht sonstiger Behandlungsmethoden.

Als Astigmatische Keratotomie, kurz AK, bezeichnet man die operative Korrektur einer hohen Hornhautverkrümmung durch entlastende Einschnitte in der Hornhautperipherie. Diese Inzisionen wurden Jahrzehnte lang mit einem Diamantmesser durchgeführt, heute verwendet man dazu jedoch den Femtosekundenlaser.

Indikation / Anwendungsbereich

Hornhautverkrümmung von mehr als 1,5 dpt.

Mit der Astigmatischen Keratotomie werden hohe bis extreme Hornhautverkrümmungen korrigiert, wie sie z.B. nach Hornhaut-Transplantationen oder perforierenden Augenverletzungen auftreten.

Seit Einführung des Femtosekundenlasers findet das Verfahren auch im Rahmen von Linsenoperationen vermehrt Anwendung, wenn eine vorhandene Hornhautverkrümmung korrigiert werden soll.

Eigenschaften

  • Nach der Operation kann es zu Empfindlichkeit und leichten Schmerzen kommen.
  • Korrektur findet außerhalb des optischen Zentrums statt.
  • Effekt ist sofort wirksam.
  • Für einige Wochen sind Sehschwankungen möglich.
  • Effekt ist irreversibel (kann nicht rückgängig gemacht werden).
  • Vorhersagbarkeit der Wirkung eingeschränkt

Ablauf der Operation

Im Idealfall ist die Wölbung der Hornhaut so gleichmäßig wie eine Kugeloberfläche. Ist die Hornhaut jedoch an verschiedenen Stellen unterschiedlich stark gewölbt, spricht man von einer Hornhautverkrümmung oder auch Astigmatismus. Die Oberfläche gleicht mehr einem Ei als einer Kugel.

Bei der Astigmatische Keratotomie werden die Einschnitte in die Hornhaut gezielt gerade oder bogenförmig zum Radius ausgeführt (T-Cut). Der Einschnitt wird in der steileren Achse der Hornhautverkrümmung vorgenommen (an der schmalen „Ei-Seite“), wodurch sich diese abflacht, die oberflächliche Wölbung wieder der einer Kugel annähert und damit die Hornhautverkrümmung reduziert bzw. korrigiert.

Nur noch von historischer Bedeutung: Die Radiäre Keratotomie

Die Astigmatische Keratotomie ging aus der Radiären Keratotomie (RK), der sogenannten „russischen Messertechnik“ von Prof. Fjodorov, hervor.

Die Radiäre Keratotomie wird aufgrund der hohen Komplikationsrate bzw. auftretenden Nebenwirkungen heutzutage nicht mehr angewendet. Zu den unerwünschten Ergebnissen der RK zählen eine instabile Sehstärke mit tageszeitlichen Schwankungen, die Gefahr einer progressiven Hyperopisierung (der Patient wird mit der Zeit immer weitsichtiger) und eine erhöhte Verletzungsgefahr des Auges durch Schwächung der Hornhaut.

Bei den ICRS oder Intacs handelt es sich um hauchdünne, bogenförmige Kunststoffsegmente, die zusammen einen Innendurchmesser von 6,0 bis 7,0 Millimeter haben. Die durchsichtigen Kunststoffsegmente bestehen aus PMMA (Polymethylmetacrylat), welches seit ca. 30 Jahren als Linsenersatz beim Grauen Star implantiert wird.

Die Implantation dieser Ringsegmente wird in Deutschland seit 1996 durchgeführt und wurde 1999 auch von der FDA (Food and Drug Administration) zugelassen. Je nach Ringstärke kann eine Kurzsichtigkeit zwischen – 1 dpt. und – 3 dpt. korrigiert werden. Das Verfahren hat sich trotz des Vorteils der Reversibilität zur Behandlung der einfachen Kurzsichtigkeit jedoch nicht durchsetzen können.

ICRS werden heute vorwiegend bei Keratokonus eingesetzt. Die krankhaft veränderte Hornhaut kann nach ICRS Implantation in vielen Fällen verbesserte optische Abbildungseigenschaften zeigen. Durch die Implantation wird die Krankheitsursache zwar nicht beseitigt, den Patienten ist es aber oftmals wieder möglich, eine Brille zu tragen und damit eine bessere Sehschärfe zu erzielen. Das sogenannte „Crosslinking“ ist eine weitere Behandlungsmethode, die Patienten mit Keratokonus helfen kann.

Indikation

Keratokonus Stadium II bis III

Eigenschaften

  • Die Korrektur findet außerhalb des optischen Zentrums statt.
  • Effekt ist abhängig vom Fortschritt des Keratokonus nur begrenzt voraussehbar.
  • Für einige Wochen sind Sehschwankungen möglich.
  • Effekt ist reversibel (Implantat kann entfernt werden).
  • Nachkorrektur durch Austausch des Ringes möglich.

Ablauf der Operation

Die Operation wird bei örtlicher Betäubung ambulant durchgeführt und dauert ca. 15 bis 20 Minuten. Die Operation erfordert einen erfahrenen Augenchirurgen.

Mit einem speziellen Diamantmesser oder dem Femtosekundenlaser wird ein kleiner, nur etwa 1,8 mm langer und ca. 0,4 mm tiefer Schnitt in die periphere Hornhaut gelegt. Durch die Öffnung werden mit einem sichelförmigen Spezialinstrument zwei halbkreisförmige Kanäle präpariert.

Nun wird der zweiteilige Kunststoffring durch diese Kanäle am Rand der Hornhaut geschoben. Dadurch wird die zentrale Hornhaut abgeflacht und der Brechungsfehler korrigiert.

Bei sehr hohen und auch kombinierten Sehfehlern (Kurz- oder Weitsichtigkeit mit/ohne Astigmatismus mit/ohne Alterssichtigkeit) kann die Kombination eines linsenchirurgischen Verfahrens mit einer Augenlaseroperation wie der LASIK oder Femto-LASIK zielführend sein.

Indikation / Anwendungsbereich

  • Hohe kombinierte Sehfehler
  • Bestehende Restfehlsichtigkeit (z.B. Hornhautverkrümmung) nach Linsenimplantation

Eigenschaften

Es sind zwei Operationen nötig.

Erste Operation

Hornhautpräparation

Am Tag der Linsenimplantation wird zuerst der LASIK-Flap geschnitten: Hier im Bild wird das computergesteuerte Mikrokeratom gezeigt, alternativ kann für die Flap-Präparation auch ein Femtosekundenlaser verwendet werden.
Anschließend wird die Kunstlinse entsprechend ihrer Spezifikation implantiert.

Zweite Operation

Das in der ersten Operation präparierte Hornhautscheibchen wird für die Laser-Korrektur aufgeklappt.

Mit einem speziellen Kaltlicht-Laser (Excimer-Laser) werden nun die tiefer liegenden Hornhautschichten je nach Fehlsichtigkeit modelliert. Die Kurzsichtigkeit wird korrigiert, indem die Hornhaut im Zentrum abgeflacht wird.

Eine bestehende Hornhautverkrümmung wird bei einer Korrektur der Kurz- oder Weitsichtigkeit mitbehandelt. Die Oberfläche der Hornhaut wird dabei so abgetragen, dass sie der Kugelform angenähert wird.

Nun wird das Hornhautscheibchen (engl. „flap“) wieder in seine ursprüngliche Lage zurückgeklappt. Es saugt sich von selbst fest, muss also nicht angenäht werden.

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